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Glück im Unglück

(02.02.2022)

Marko Pammer erzählt zum Weltkrebstag seine Krankengeschichte und appelliert an alle, unklare Beschwerden abklären zu lassen

Marko Pammer aus Straubing geht es wieder gut. Eine harte Diagnose veränderte im Oktober 2020 schlagartig sein bis dahin relativ normales Leben. Lymphdrüsen-Krebs. Mit nur 43 Jahren. Es folgten Monate des Kampfes. Chemotherapie und Bestrahlung am MVZ Onkologie des Klinikums Straubing drängten den Krebs erfolgreich zurück. Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar erzählt der allseits bekannte ehemalige AWN-Moderator seine Krankengeschichte. Eindringlich ruft er dazu auf, unklare Symptome von einem Arzt untersuchen zu lassen.

„Ich habe mich schlapp gefühlt“, erinnert sich Marko Pammer an die ersten Anzeichen. „Die Hals- und Nackenschmerzen habe ich auf die Klimaanlage geschoben und mir nichts dabei gedacht.“ Erst als es nicht besser wurde, ging er zu seinem Hausarzt. Der schickte ihn zum HNO-Arzt. Nach einer Biopsie erhielt Pammer an der Uniklinik Regensburg die dramatische Diagnose: Er hat das Non-Hodkin-Lymphom. „Ich hatte zwar geahnt, dass etwas nicht stimmt. Trotzdem war die Diagnose erstmal ein Schlag.“

Krebs sehr aggressiv und sehr gut behandelbar

Pammer wandte sich sofort an das MVZ Onkologie am Klinikum Straubing, um mit der Therapie zu beginnen. Den ersten Satz des dortigen Onkologen Dr. Philipp Aubele wird er nie vergessen: „Das Non-Hodkin-Lymphom ist zwar sehr aggressiv, es ist aber auch sehr gut behandelbar.“ Noch war unklar, ob sich der Krebs auf den Hals beschränkte oder bereits im Körper ausgebreitet hatte. Das PET/CT, eine spezielle Computertomographie, an der Uniklinik Regensburg gab Entwarnung. „Der Krebs wurde sehr früh entdeckt. Ich war Stadium 1,“ sagt Pammer. Es war „nur“ der Hals betroffen. Unentdeckt kann diese Krebsart in sechs bis neun Monaten den Tod bedeuten.

Im November 2020 begann Pammer mit der Chemotherapie am MVZ Onkologie. „Ich hatte vorher Angst, dass ich davon Durchfall oder Erbrechen bekomme“, gesteht der 45-Jährige. Doch es lief gut für ihn. Während der sechs Zyklen, die bis Ende Februar 2021 dauerten, blieb er von Nebenwirkungen praktisch verschont. Dem unvermeidlichen Haarausfall kam Pammer zuvor: „Ich habe mir die Haare vorher komplett rasiert.“ Die Glatze war allerdings sehr ungewohnt.

Vom Lieblingsessen nichts mehr geschmeckt

Belastender war für Pammer die Bestrahlung von März bis Juni mit 18 Zyklen. „Ich habe meinen Geschmackssinn verloren. Das war das Schlimmste. Du hast dein Lieblingsessen vor dir stehen und es schmeckt nach nichts.“ Als Krebspatient musste er zudem extrem vorsichtig sein, um sich nicht mit Corona anzustecken. „Eine Erkältung mit Fieber während der Chemotherapie wäre ziemlich gefährlich für mich gewesen. Ich habe echt Glück gehabt, ohne etwas durchzukommen“, ist Pammer heute dankbar.

Mit der Behandlung im MVZ Onkologie am Klinikum Straubing ist Pammer sehr zufrieden. „Egal ob Ärzte, Pflegende oder andere Mitarbeiter: Mir wurde mit soviel Respekt und Freundlichkeit begegnet, das war wirklich toll und hat mir wahnsinnig geholfen. Ich kann Krebspatienten nur empfehlen, sich hier behandeln zu lassen.“ Auf jede Frage erhielt Pammer eine Antwort. Und für mögliche Zwischenfälle bekam er eine Notfallnummer. „Ich fühlte mich im MVZ Onkologie rundherum gut aufgehoben.“

Familie und Freunde eine große Hilfe

Ganz wichtig sind für Pammer seine Familie und seine Freunde, die sich um ihn kümmerten und ihn ablenkten. Am Anfang der Krebserkrankung begann der Straubinger spazierenzugehen und zu wandern. Nach der zweiten Chemotherapie machte er eine elf Kilometer lange Wanderung: „Damals habe ich gespürt: Jetzt geht es aufwärts. Ich werde mein Ziel erreichen. Das war psychisch wichtig für mich.“ Auch tat es ihm gut, über seine Krankheit zu bloggen. „Schreiben ist für mich Therapie.“ Auf Pammers Frage, was er selbst zur Heilung beitragen kann, riet Dr. Aubele, er soll darauf achten, dass er sich wohlfühlt, und nicht zwanghaft den Lebensstil umstellen. Pammer lernte auch, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. „Wo früher ein Drama war, ist gar keines.“ Von Vorteil für die Gesundung war, dass er den Krebs psychisch gut verkraftete.

Trotzdem gab es auch eine Phase, in der Pammer dachte, er schafft es nicht. Das war zwischen der Diagnose und dem ersten Gespräch im MVZ Onkologie. Dazwischen lag eine Woche Zeit. „Ich habe natürlich angefangen, meine Diagnose zu googeln. Da liest du Sachen und möchtest verzweifeln.“ Doch gleich beim ersten Termin holte der Onkologe seinen Patienten mit der klaren Aussage, der Krebs ist gut behandelbar, zurück auf den Boden und zerstreute seine Ängste.

Die Nächte vor den Kontrollen sind kurz

Pammer gilt als geheilt und ist seit März 2021 „in Remission“. Vierteljährlich kommt er ins MVZ Onkologie zur Kontrolle. Blutwerte werden erhoben und Ultraschall gemacht. „Die Nächte davor sind schon etwas kurz“, gesteht Pammer. Wenn er an seinem neuen Arbeitsplatz beim Stadtmarketing in Nabburg am Schreibtisch sitzt und es tut etwas weh, tauchen Ängste auf: „Ist der Krebs wieder da?“ Aber das gehört dazu. Im nächsten Jahr werden sich die Abstände zwischen den Kontrollterminen vergrößern.

Aus zwei Gründen ist es Pammer ein Anliegen, über seine Krebserkrankung zu berichten. Zum einen möchte er Menschen dazu aufrufen, zum Arzt zu gehen, wenn sie seltsame Beschwerden haben, die nach vier Wochen immer noch nicht verschwunden sind. Zum anderen appelliert er an Krebspatienten, sich helfen zu lassen bei der Suche nach einem Weg, die Krankheit zu bekämpfen. Pammer ermuntert Betroffene, dem Onkologen Fragen zu stellen und ihre Meinung zu einem Therapievorschlag kundzutun. Die neuen Angebote der integrativen Onkologie am MVZ Onkologie findet Pammer klasse. Sie unterstützen den Heilungsprozess der Krebskranken und zeigen ihnen, dass sie nicht allein sind.

„Gehen Sie zur Krebsvorsorge“

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache nach Herzkreislauf-Erkrankungen. Das MVZ Onkologie am Klinikum Straubing rückt anlässlich des Weltkrebstages die Bedeutung der Vorsorge in den Mittelpunkt. „Die Vorsorge ist sehr wichtig. Gerade bei Darmkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs – hier spielt auch die Impfung junger Frauen eine wichtige Rolle – ist das frühzeitige Erkennen bösartiger Tumoren von großer Bedeutung für die Heilung“, greift Onkologe Dr. Philipp Aubele drei häufige Krebsarten heraus. 

Für die Krebsart von Marko Pammer, das Non-Hodkin-Lymphom, gebe es allerdings keine Vorsorgemöglichkeit. Er sei aber sehr gut behandelbar. Dank der Fortschritte der modernen Medizin könne die Chemotherapie individueller dosiert werden. Durch das PET/CT – ein modernes Diagnoseverfahren, das in Regensburg durchgeführt wird – sei es möglich gewesen, den Tumor besser einzugrenzen und Marko Pammer zwei intensive Chemotherapien zu ersparen.

PD Dr. Jochen Grassinger, Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Straubing, freut es sehr, dass Marko Pammer im MVZ Onkologie eine so erfolgreiche und unkomplizierte Therapie seiner Erkrankung erhalten hat. „Dies ist ein Beispiel, wie die überregionale und interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem medizinischem Niveau ­bei uns gelebt wird – gepaart mit einer fachärztlich und pflegerisch kompetenten und menschlichen Betreuung durch Dr. Aubele und das gesamte Team des MVZ Onkologie. Für uns ist es essentiell, dass der Patient ganzheitlich wahrgenommen wird und neben der reinen medikamentösen Therapie auch das "Drumherum" gesehen wird.“ Im MVZ Onkologie und im Onkologischen Zentrum des Klinikums Straubing wird immer stärker darauf gesetzt, mit verschiedenen Ansatzpunkten der "integrativen Onkologie" zum Therapieerfolg jedes einzelnen Patienten beizutragen.  -urs-

ONKOLOGISCHES ZENTRUM

MVZ Onkologie und Hämatologie